International Love!

Mit dem Hamburger Sport-Verein verbinden viele Menschen Leidenschaft und große Emotionen. Trotz der sportlichen Misere in den vergangenen Jahren, mit dem bitteren Abstieg als Schlusspunkt, besitzt der HSV eine Konstante: Die selbstlose Treue der Anhänger, welche trotz einiger Strapazen ihrem Verein loyal zur Seite stehen. Diese Treue spiegelt sich auch in den aktuellen Mitgliederzahlen wider: So umfasst der HSV e. V. mehr als 87.000 Mitglieder. Dabei kann der Verein sowohl auf die nationale als auch auf die internationale Unterstützung bauen. 1337 Mitglieder wohnen in 46 Ländern außerhalb Deutschlands. Besonders viele Supporters leben in der Schweiz (377), in Dänemark (214), in Österreich (211) und in dem kleinen EU-Land Luxemburg (120). Sogar die weit entfernten Länder Japan und Fidschi verzeichnen jeweils ein Mitglied.

Andreas „Klößchen“ Kloß, Koordinator des HSV Supporters Club, nimmt diesen Zuwachs an Mitgliedern mit viel Freude und Zuversicht wahr: „Schon Wahnsinn, wo es überall HSV-Mitglieder und -Fans gibt. Viele der ‚ausländischen‘ HSVer reisen ja sogar regelmäßig zu den Spielen an und nehmen dabei neben den Reisestrapazen auch hohe Kosten auf sich, um den HSV sehen und unterstützen zu können. Darauf können wir stolz sein!“

Stolz sind vor allem die im Ausland lebenden Mitglieder selbst, die ihre Raute auf der internationalen Bühne präsentieren dürfen. Martin Thurmann beispielsweise lebt seit 1996 in den USA in San José, Kalifornien, und ist seit 1980 ein „Die hard“-Fan des HSV. „Hamburg ist meine Heimat, und ich trage das HSV-Trikot mit Stolz, egal ob wir absteigen oder es harte Zeiten gibt“, sagt er selbst. Aus seiner Sicht gäbe es aber noch immer zu viele Bayern-Fans im Ausland, da müsse der HSV mehr machen. Insgesamt ist er einer von 36 Supporters, die in den Vereinigten Staaten leben. |

„Ich arbeite daran, dass der HSV populärer wird!“

Jens Flöter wohnt seit sieben Jahren in Paraguay. Vierzig Kilometer von der Hauptstadt Asunción entfernt hat er sich mit seiner Frau Anke in Nueva Colombia niedergelassen und dort sogar den HSV-Fanclub Paraguay gegründet. Auf dem Weg nach Hause grüßt bereits von Weitem die HSV-Fahne, die auf ihrem Grundstück gehisst ist. Auch der Boden des Swimmingpools ist mit der Raute verziert. Viele kleine Details lassen keinen Zweifel an der Liebe der Auswanderer zu ihrem Klub.

Moin Jens, du bist HSV-Fan und lebst in Paraguay. Seit wann bist du HSV-Fan und wie kam es dazu, dass du Mitglied geworden bist?

Ich bin HSV-Fan seit meinem siebten Lebensjahr. 1999 hat mich Dirk Mansen, den ich schon seit circa vierzig Jahren kenne, angesprochen und meinte: „Du bist doch jedes Spiel hier in Block E dabei, willst du nicht Mitglied im Supporters Club werden?“ Das habe ich dann sofort erledigt.

Seit wann lebst du im Ausland und wie verfolgst du dort den HSV?

Meine Frau Anke und ich leben seit 2011 in Paraguay. Den HSV verfolge ich in erster Linie über das Internet.

Wie aktiv kannst du die Spiele im Fernsehen verfolgen und wie viel Aufwand ist das für dich?

Die erste Bundesliga wird hier live im TV übertragen, im Moment nutze ich das HSV-Netradio oder NDR 90,3.

Bist du in Paraguay der einzige HSVer oder gibt es noch andere?

Es gibt noch ein paar mehr Anhänger, jedoch sind es nicht sehr viele.

Ist der HSV innerhalb von Paraguay oder Südamerika bekannt?

Die etwas ältere Generation kennt den HSV und den FC Bayern München, die jüngeren Leute eher Bayern und Borussia Dortmund. Ich arbeite aber daran, dass der HSV auch hier populärer wird, man fragt mich jetzt immer öfter, wie der HSV gespielt hat.

Wie oft schaffst du es, ins Volksparkstadion zu gehen, und wann war dein letzter Besuch?

Etwa alle zwei Jahre bin ich für zwei bis drei Monate in Hamburg und dann natürlich bei jedem Spiel dabei. Mein letztes Spiel war im Mai 2017 gegen Wolfsburg, ein unvergessliches Erlebnis.

Welche Werte und Gefühle verbindest du mit deinem HSV, und präsentierst du die Raute auch im Ausland mit Stolz?

Ich liebe diesen Verein, die Raute wird hier immer bekannter. An unserem Grundstück weht immer eine HSV-Flagge, HSV-Klamotten trage ich fast immer, wenn wir in die Stadt fahren, und der Pkw trägt ebenfalls die Raute.

Du wohnst in der „Uwe-Seeler-Straße 1887“, wie kam es dazu?

Wir wohnen an einem Privatweg, der noch keinen Namen hatte, also haben wir ihn nach Uwe benannt, die Hausnummer konnten wir auch frei wählen, also haben wir das Gründungsjahr des HSV genommen, mittlerweile kennt jeder dort den Camino Privado Uwe Seeler, und die Post kommt dort auch an. |