Tulpen aus Amsterdam
Der Herbst bescherte den DFB-Freunden Hamburg den letzten Ausritt in diesem bescheidenen WM-Jahr. Vier Monate nach dem denkwürdigen Ausscheiden in Russland mit den größtenteils bekannten und blamablen Begleitumständen ging es für die reisefreudigen Hanseaten in unser Nachbarland, die Niederlande. Nach einem nur 45-minütigen Flug erreichte man bei sommerlichen Temperauren die Touristenmetropole Amsterdam und genoss die Vorzüge einer entspannten englischen Anreise am Vortag.
Nach dem Pflichtprogramm Tourismus in der überzeugenden Metropole folgte gegen Abend der gemütliche Teil des Tages. Mit Schlachtenbummlern aus diversen Städten und Vereinen tauschte man sich interessiert und lebhaft über die jeweiligen Themen der Heimatklubs aus und verlebte einen gepflegten Abend in den Grachtenlokalen.
Am Spieltag organisierte der DFB-Freundeskreis Osnabrück einen Bootstrip für hundert Anhänger der Nationalmannschaft durch die Kanäle der Heimat von Ajax. Wiederum waren etliche Fans aus Deutschland an Bord und plauderten angeregt über den positiven und den negativen Wahnsinn des Fußballs.
Das Spiel selbst in der ausverkauften Arena war vonseiten der Gastgeber sehr stimmungsvoll. Alle warteten darauf, dem „geliebten Nachbarn“ aus Deutschland ein Bein zu stellen, was mit einem 3:0-Heimsieg ja auch entsprechend gelang. Der 800 Mann starke deutsche Anhang wirkte ob des langen und sonnigen Tages recht träge und präsentierte sich eher in einer schwachen Verfassung.
Auf den Rückflug am kommenden Tag verzichteten die Fans aus der Hansestadt und fuhren mit dem nicht ausgebuchten Bus der DFB-Freunde Hamburg zurück, welcher am Sonntag um sechs Uhr wieder die Elbbrücken passierte.
Das Spiel drei Tage später in Paris war an Höhepunkten relativ arm. Wiederum eine Niederlage und ein kaum hör- und sichtbarer deutscher Auswärtshaufen von 400 Leuten machen es schwierig, dieser Fahrt viel Positives abzugewinnen.
Fazit: Das verkorkste WM-Jahr endete mit zwei Niederlagen, die dem Sommer in Putins Reich durchaus entsprechen. Nach der ganzen Kritik an Jogi Löw und seinem Team muss man aber dennoch festhalten, dass der Wille zur Veränderung erkennbar ist. Natürlich holpert es noch und man kann nicht komplett auf alle alten und erfahrenen Spieler ad hoc verzichten. Dennoch zeigten sich auch mehrfach gute bis sehr gute Ansätze bei den beiden Niederlagen, bei denen es jeweils auswärts gegen unseren Erzrivalen und den amtierenden Weltmeister ging. Der erste Platz in der Gruppe der künstlich geschaffenen Nations League konnte entsprechend nicht erreicht werden, und so wird auch die Finalrunde im nächsten Sommer ohne die Bundesadler stattfinden. Die Auslosung für die Qualifikationsrunden zur Euro 2020 wird am 2. Dezember 2018 stattgefunden und den DFB-Freunden mit Sicherheit wieder interessante Reiseziele beschert haben. Grade hier muss zum wiederholten Male erwähnt werden, wie einem die Auftritte unserer Rothosen fehlen. |